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Harztour Dezember 2001

Dieses Wochenende habe ich mich entschlossen, mit einem Bekannten
(fährt schon jahrelang Fiat Ducato) den Harz zu besuchen.

Stefans O302Fr. 07.12.2001
Etwas unsicher bin ich schon noch, ich habe den 407D schliesslich erst vor einer Woche gekauft und die vergangene Woche mit Reparaturen zugebracht (beide Keilriemen, Wasserpumpe, Batterie und weitere Kleinigkeiten). Aber eine 30km Probefahrt im heimatlichen Bereich zeigte keine Ausfallerscheinungen – das Wasser blieb da, wo es hingehört... im Motor.
Also wurde das Auto gepackt und losgefahren. Eine wenig interessante Fahrt aus dem Sauerland nach Sachsen Anhalt läutete nun das Wochenende ein. Dort angekommen (meine Schwiegereltern leben da), wurde Frau Juliane und Kind Lukas ausgeladen und bei einer oder zwei Kannen Bier (es können auch drei gewesen sein) der Abend beendet.

Sa. 08.12.2001
Am Samstag nach dem Frühstück rollen wir dann über Aschersleben nach Ballenstedt und vorn dort aus in den Harz nach Alexisbad. Das Wetter ist äusserst ungemütlich – es ist nasskalt und diesig.
Der nächste dampfgetriebene Zug der Selketalbahn lässt auch noch 2Stunden auf sich warten.
So hält uns hier auch nichts weiter und wir fahren zum Mittagessen nach Strassberg. Dort kenne ich noch von unserem Sommerurlaub die Gaststätte.
Frisch gestärkt fahren wir weiter über landschaftlich sehr reizvolle, kleine Strässchen nach Stolberg. Dieser Ort begeistert durch extrem schmale Kopfsteinpflasterstrassen, gesäumt von wunderschönen alten Fachwerkhäusern.
Weiter führt uns der Weg nach Nordhausen, wo wir einen kleinen Flohmarkt besuchen, der aber im Nachhinein nicht viel interessantes bietet.
Wir fahren weiter und halten das nächste mal an einem Gasthaus im ehemaligen Grenzgebiet. Beim parken auf dem Schotterplatz fällt uns ein frisch erlegtes Wildschwein auf einem Anhänger auf.
Frohen Mutes treten wir ein. Heute ist Schlachttag. Das Gasthaus ist ein Volltrteffer! Der Wirt ist selbst Metzger und bietet uns frische Wurst aus der heutigen Schlachtung zum probieren. – Begeistert nehmen wir auch gleich eine frische Mettwurst für unseren Kühlschrank mit.
Nach mehreren Tassen Kaffee brechen wir abermals auf.
Über Braunlage fahren wir nach Schierke, auf dem dortigen Waldparkplatz, der als Wohnmobilplatz ausgeschildert ist. Es ist bereits dunkel, als wir uns dort niederlassen.
Stefans O302Ich setze gerade das Kaffeewasser auf, als wir ein Motorgeräusch wahrnehmen. Ein weiteres Wohnmobil kommt die Schotterzufahrt herauf. Wir sehen die Scheinwerfer, dann lange nichts, und zum Schluss die Rücklichter. Unser Interesse ist geweckt, wir steigen aus.
Das grosse Fahrzeug stellt sich als Bus heraus. Ein alter MB O302, schwarz matt gerollt mit Indianerkopf auf der Fahrertür.
Wir sprechen den Fahrer an. Nach kurzem Gespräch am Kassenautomat (defekt) lädt er uns sofort freundlich in seinen Bus ein. Wir nehmen natülich an – uns interessiert der Innenraum eines solchen Geschosses ungemein.
Nachdem wir den Kaffee genossen haben, schnappen wir uns einige Flaschen Bier und die frische Mettwurst und gehen hinüber zum O302.
Die Tür wird uns aufgemacht und wir steigen in einen wohlig geheizten Innenraum ein. Mein erster Blick fällt auf einen Gusseisernen Ofen, in dem gerade Holz verheizt wird. Ein grosses Bett ganz hinten, kleinere Stockbetten davor, auf der anderen Seite die Nasszelle (man kann auch Raum sagen) mit Toilette, Dusche und Waschmaschine!!!. Davor eine grosse Sitzgruppe und gegenüber die Küchenzeile mit zwei Kühlschränken und Microwelle.
Erschlagen von der Grösse des Fahrzeugs setzen wir uns erst einmal und stellen uns gegenseitig vor.
Unser Gegenüber ist Stefan, der in diesem Bus lebt. Er geht einer geregelten Arbeit nach, wohnt aber im Bus. Es handelt sich bei dem MB O302 um ein ehemaliges Depotfahrzeug der Bundeswehr mit gerade mal 65000km auf der Technik. Stefan hat das Auto bereits fertig ausgebaut übernommen und auf seine Bedürfnisse optimiert.
Es wird ein langer Abend, bis wir dann aus dem mollig warmen O302 in unseren bitterkalten 407D gehen. Hier erschlägt uns sofort die Enge dieses Fahrzeugs. Es braucht schon einen Moment, bis das Raumangebot für uns wieder als normal angesehen wird.
Die kommende Nacht ist frostig (-4°C). Da mein 407D noch keine Heizung hat, wird es recht ungemütlich. In der Nacht starte ich noch zwei mal den Gas-Heizstrahler, um den Raum etwas zu erwärmen, damit man wieder einschlafen kann.

So. 09.12.2001
Die Nacht ist sternenklar und dementsprechend toll ist am Morgen auch das Wetter. Strahlender Sonnenschein weckt uns. Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir ein paar Fotos von den Wohnmobilen und verabschieden uns von Stefan.
Wir fahren nach Hettstedt. Die dortige Westernstadt bietet Kurzweil für klein und gross. Dort treffen wir wieder auf Juliane und Lukas.
Nun treten den Heimweg über Nodhausen, Hann. Münden, Warburg, Brilon und Arnsberg an.
Ein kurzes Wochenende, das eigentlich mehr als Probefahrt für den 407D angedacht war, hat sich als recht interessantes Erlebnis erwiesen.

Stefans O302   Stefans O302

Ein paar Mängel stellten wir im Betrieb aber dennoch fest:
- Es muss eine Heizung in den Bus!!!
- Es fehlt ein vernünftiger Tisch.
- Man kann hinten nicht ordentlich sitzen – es muss eine ordentliche Sitzbank rein.



Am Morgen war wegen der fehlenden Heizung die Frontscheibe vollkommen zugefroren...

Der 407D auf dem Wohnmobilparkplatz (Waldparkplatz) in Schierke